Ein Stück Hamlet

Dieses Jahr hat sich die Theater-AG mit William Shakespeare beschäftigt: Wer war er? Welche Stücke schrieb er? Was haben die mit uns zu tun?

Die Spieler_innen (7. bis 12. Klasse)  recherchierten zu Shakespeares Leben, schauten eine Doku über Shakespeare und Marlow, lasen sich in seine Stücke ein und bekamen in einer Zufallsperformance ihr ganz persönliches Shakespeare-Zitat  – das als Inspiration für eigene Haikus diente:


„Nein, mehr bekommst du nicht um diesem Preis“ - Verlorene Liebesmüh

Nein ihr bekommt Tee!

Um diesen Preis? Noch mehr Geld!

Nicht mehr Geld! Mehr Tee

 

 „Dass die Kröten auf den Schlosswart niederprasseln“ - Heinrich IV

 „Wenn Gräber essen

Wenn Kröten auf dem Wärter

die Burg ist nieder“

 

Nach und nach kristallisierte sich „Hamlet“ als Kern der Stückes heraus. Das Stück wurde mit Methoden aus dem Biografischen Theater, Körpertheater und Chorischem Theater entwickelt; Originalszenen wurden szenisch umgesetzt, Kostüme aus Lampions gebastelt und das Bühnenbild festgelegt.

Im April 2019 fand schließlich „Ein Stück Hamlet – eine offene Probe“ statt.

Vor dem Stück begrüßten die Spieler_innen die Zuschauer_innen vor der Aula, und wärmten sich gemeinsam mit ihnen mit dem Zungenbrecher „Shakespeare schrieb schaurig schöne Schurkenschießereien“ und dem Schüttelspiel auf und gaben ihre Haikus und Zitate zum Besten.

In der Aula war dann ein großer Tisch aufgebaut, der von der Bühne bis in den Publikumsraum reichte – die offene Probe konnte beginnen. Einziges Problem: Es gab keinen Hamlet-Darsteller. Deswegen luden die Spieler_innen das Publikum ein, sich selbst als Hamlet mitzudenken. So waren die Zuschauer_innen unmittelbar in das Geschehen eingebunden. Im Laufe der Aufführung gerieten die Spieler_innen als Shakespeare-Expert_innen in Streit darüber, wer denn nun Shakespeare im Stück spielen würde, und duellierten sich in Zeitlupe mit Kugelschreibern. Sie präsentierten Hamlet in all seinen Facetten in einer Modenschau, gaben ein Best of der bekanntesten Zitate als Chor zum Besten, diskutierten darüber, welche die interessanteste Rolle wäre und ob man Hamlets Mutter nun verstehen können oder ob sie eigentlich die wirklich Böse war. Sie lasen und spielten Originalszene und starben im Laufe des Stücks immer und immer wieder – ganz Hamlet eben.

Am Ende stand die Frage, wofür es sich zu kämpfen lohnt – wie Hamlet für die Ehre der Familie und Rache oder doch für längere Öffnungszeiten der Cafeteria, für Tierschutz oder für gleichberechtigtes gesellschaftliches Zusammenleben?

Rund um die gut besuchten Aufführungen versorgte die Gesamtelternvertretung alle Anwesenden it einem köstlichen Buffet.

Stimmen aus der AG

„Die Theater-AG trifft sich immer freitags um 14:20 und probt bis 16:35. Unterstützt und geleitet wird die Theater-AG von Laura Söllner, die mit uns immer wieder lustige und interessante Spiele und Übungen gemacht hat. Am Anfang des Schuljahres kannten wir uns kaum, doch im Laufe der Zeit, bei den Endproben (für die es sich lohnt am Samstag und Sonntag in die Schule zu kommen!) und schließlich auch bei den Aufführungen waren wir ein gutes Team in dem man sich gegenseitig vertraut.

Ich denke, dass nicht nur ich sage: Wir sind eine richtige Gemeinschaft geworden.

Wenn auch du Lust hast, zusammen mit anderen Schülern in Rollen zu schlüpfen und Texte zu schreiben, bist du jederzeit herzlich willkommen!“

„Es hat super viel Spaß gemacht und wir hatten eine kreative, angenehme Atmosphäre. Es war sehr interessant, das Stück von vielen verschiedenen Seiten kennenzulernen ohne es zu ganz zu lesen.“

„Jeder kennt doch den Stress des alltäglichen Lebens. Um so wertvoller ist es, diesem Dauerdruck an einem Freitag Nachmittag zu entkommen und in eine andere Welt einzutauchen, die Welt des Theaters. Auch dieses Jahr war es mal wieder ein toller Ausgleich zum normalen Schulalltag. Es hat wirklich Spaß gemacht, so viel, insbesondere zu Shakespeare, zu erarbeiten und das Zusammenwachsen der Gruppe förmlich mitzuerleben!“

„Wir freuen uns über alle neuen Mitglieder, und würden uns auch freuen wenn mehr Jungs da drunter sind.“

Die Theater-AG steht allen Schüler_innen des Rheingau-Gymnasiums offen und geht im Schuljahr 2019/2020 weiter.

Informationen bei Frau Schoolmann.

 Mag.a Laura Söllner M.A. hat Theaterpädagogik an der Universität der Künste Berlin studiert und leitet die Theater-AG am Rheingau Gymnasium seit 2015.

Ticker 21.05.2024: mündliche Abiturprüfungen 5. PK, Nachschreibtermin für Q2 und Kl. 7, 8, 10, Kl. 9: Jahresarbeit Mathematik, anschließend (11.00 bis 12.30 Uhr), Vorbereitung der Betriebserkundung, WK: Exkursion --- 22.05.2024: mündliche Abiturprüfungen 5. PK, Kl. 9: Betriebserkundung (ganztägig), Kl. 7, 8: Studientag zur Vorbereitung der Jahresarbeiten Mathematik, Q2: Berufs- / Studienorientierung: „Wege nach dem Abitur“ und „Duales Studium“, WK: Exkursion --- 23.05.2024: Q2 Berufs- und Studienorientierung